
Brigitte Weinrich
geboren 1950 in Baden bei Wien, Ausbildung zur Hauptschullehrerin, 1974 Übersiedlung nach Krems, regelmäßige Besuche verschiedener Keramik-Seminare
Die Ausgangsform meiner Objekte ist oftmals die Kugel, die anfänglich vollplastisch ist und dann ausgehöhlt, geklopft, gedrückt und geschnitten wird. Während der Arbeit kann ich Formen bewusst steuern oder Entwicklungsprozesse aus dem Unterbewusstsein heraus entstehen lassen. Je mehr der Geist ausgeschaltet wird, desto eher entwickelt sich die eigene Formensprache. Aber auch die Natur bietet sich als Inspirationsquelle an.
Die Oberfläche der Objekte und Schalen wird vor dem Brand poliert und damit verdichtet. Gegensätze wie rau und glatt, geschwungen und geradlinig, geschlossen und offen existieren nebeneinander und ergänzen einander. Mein Anspruch ist eine manchmal architektonisch anmutende, in jedem Fall ästhetisch ausgewogene Form zu schaffen. Nach dem Schrühbrand im Elektroofen erfolgt der abschließende Grubenbrand, wobei durch Beigabe von Eisenoxid, Kupferkarbonat und Salz zarte Farbtönungen hervorgerufen werden. Mein Motto „schlicht und ergreifend“ bezieht sich auf die klare Form der Objekte, die dazu animieren sie zu berühren. Keramik ist ein Zusammenspiel von Maß und Masse, Volumen und Farbigkeit, Proportion und Balance, Rhythmus und Intimität, Gefühl und Verstand.